
AG Neuromonitoring
Das multimodale IONM am Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin Berlin kann mittels verschiedener Techniken (SEP, tcMEP, fEMG, pEEG, NIRS) bei gefäßchirurgischen, neurochirurgischen und orthopädischen Eingriffen die neuronale Funktion des ZNS und PNS in Echtzeit überwachen und drohende Gewebeschäden durch Ischämie oder operatives Trauma erkennen.
Sie befinden sich hier:
Intraoperatives neurophysiologisches Monitoring (IONM)

Die Überwachung der zerebralen und neuronalen Integrität der Patient*innen mittels neurophysiologischer Verfahren (intraoperatives neurophysiologisches Monitoring IONM) gewinnt zunehmend an klinischer Bedeutung beim Einsatz im Operationssaal und auf der Intensivstation.
Die Neurophysiologie untersucht mit spezifischen Meßmethoden die physiologische Funktion spezieller Bahnen des zentralen und peripheren Nervensystems. Etablierte Methoden sind hier die Ableitung eines prozessierten Elektroenzephalogramms (pEEG) und die von evozierten Potentialen (EP).

Das multimodale IONM am Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin Berlin kann mittels verschiedener Techniken (SEP, tcMEP, fEMG, pEEG, NIRS) bei gefäßchirurgischen, neurochirurgischen und orthopädischen Eingriffen die neuronale Funktion des ZNS und PNS in Echtzeit überwachen und drohende Gewebeschäden durch Ischämie oder operatives Trauma erkennen.
Durch die Möglichkeit zur frühzeitigen Detektion von Ischämien und potentiellen Gewebeschädigungen im Bereich des Cerebrums und/ oder Myelons wird den Operateur*innen rechtzeitig die Gelegenheit gegeben, die Operationsstrategie anzupassen und das Risiko von Folgeschäden für Patient*innen zu minimieren.
Das IONM kann somit relevant zur Patientensicherheit beitragen und hochkomplexe operative Eingriffe überhaupt erst ermöglichen.
Im Bereich der Intensivmedizin trägt das neurophysiologisches Monitoring zur optimierten Versorgung der Patient*innen im Bereich Sedierungs- und Delir-Management bei und wird als wertvolles diagnostisches Hilfsmittel bei der klinischen Beurteilung und Prognoseeinschätzung von bewußtseinsgestörten Patient*innen eingesetzt.
Etablierte Verfahren am Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin Berlin
- SSEP (somatosensorisch evozierte Potentiale) - GCH, NCH, TRA, ITS
- tcMEP (transcraniell motorisch evozierte Potentiale) - GCH, NCH, TRA
- EMG (Elektromyographie) - NCH, TRA
- pEEG (prozessiertes EEG) - alle operativen Fächer, ITS
- NIRS (Nah-Infrarotspektroskopie - alle operativen Fächer, ITS
Leistungsspektrum
Ein Schwerpunkt des IONM am Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin Berlin ist der Einsatz in der Gefäßchirurgie. Das IONM erfolgt regelhaft bei komplexen gefäßchirurgischen Eingriffen an der A. carotis und anderen supraaortalen Gefäßen, ebenso bei endovaskulären und offen-chirurgischen Eingriffen an der thorakalen und abdominellen Aorta. Die Eingriffe beinhalten u.a. den endovaskulären Aortenbogenersatz und den intraoperativen Einsatz der ECMO. Hier werden standardmäßig SSEP, tcMEP, NIRS und das pEEG genutzt.
Ein weiteres Einsatzgebiet des IONM sind Operationen an Wirbelsäule und Myelon. Der Einsatz von SSEP, tcMEP und EMG ermöglicht die kontinuierlichen Kontrolle der sensomotorischen Bahnsysteme des Myelons. Im Bereich der Unfallchirurgie erfolgt das IONM regelhaft bei komplexen Skoliose-Operationen und Stabilisierungen der Wirbelsäule. Im Bereich der Neurochirurgie wird das IONM sowohl bei Eingriffen an der Wirbelsäule als auch bei der Entfernung von Tumoren des Myelons genutzt.
In der klinischen Anästhsie wird das prozessierte EEG (pEEG) standardmäßig intraoperativ genutzt, um sowohl eine intraoperative Wachheit (Awareness) als auch eine inadäquat tiefe Narkose mit einem potentiellen Risiko für für ein postoperatives Delir zu vermeiden. Auf der Intensivstation dienst das Monitoring mittels pEEG u.a. als ein wichtiges Hilfsmittel zur Therapiesteuerung bei sedierten Patienten.

Die hohe Spezialisierung im Bereich des Intraoperativen Neurophysiologischen Monitorings am Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin Berlin zielt auf eine stetige Verbesserung der Patientensicherheit.
Die Spezialisierung wird vom Team der AG IONM unter der Leitung von OA Dr. med. Olaf Kniesel (DGAI-Zertifikat Neuromonitoring) getragen, das neben der Patientenversorgung die regelmäßige und engagierte Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter*innen gewährleistet.
Weiterhin besteht am Campus Benjamin Franklin im Bereich des IONM eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kliniken für Gefäßchirurgie, für Neurochirurgie, für Unfallchirurgie und für Neurologie.
Ansprechpartner
OberarztAnästhesiekoordinationLeiter NotfallmedizinBereichsverantwortlicher GefäßchirurgieNeuromonitoring
